Böden und Klima

Unser Boden

Der Boden ist für den Geschmack und die Stilistik eines Weines von größter Bedeutung. Auch die Wahl der Rebsorte(n) wird von der Art des Bodens wesentlich bestimmt.

Das Ruster Hügelland kann geologisch und zeitlich in 2 ganz unterschiedliche Bereiche geteilt werden. Interessanterweise auch geografisch. Der südliche Teil besteht aus dem sogenannten „Ruster Schotter“. Granit-Gneis-Urgestein mit kleinen Anteilen von rotem, eisenhaltigen Schiefer. Vor 18 mio Jahren hat ein Fluss auf seinem Weg ins Wiener Becken hier dieses Gestein deponiert. Der Boden auf diesem Gestein ist eine „Braunerde“, die mit vielen kleinen Steinen durchsetzt ist. In den höher gelegenen Weingärten ist der Boden sandiger und leichter, desto näher es dem See geht, umso kräftiger ist er wegen des höheren Lehmgehaltes.

Dasselbe gilt auch für die Böden nördlich von Rust. Der Boden ist hier teils Braunerde, teils ein sogenannter „Rendzina“. Der große Unterschied zu den Böden auf der Südseite ist aber das Ausgangsgestein. Denn im nördlichen Teil ist dies fossiler Korallenkalk, wegen der häufig zu sehenden Muschelschalen oft auch als „Muschelkalk“ bezeichnet. Das nördliche Burgenland war vor 2 mio Jahren von einem urzeitlichen Meer bedeckt. Das Leithagebirge und der schon bestehende (südliche) Teil des „Ruster Hügellandes“ waren Teile der Küste desselben. Und deshalb hat sich hier der Kalk angelagert. Der „Muschelkalk“ ist ein sehr feinporiger Stein, der das Wasser gut speichert. Dies ist für den Weinbau hier sehr wichtig.

Aber auch als Baumaterial ist dieser fossile Korallenkalk ideal. Seit den Römern wird der Kalkstein im Steinbruch zwischen Rust und St. Margarethen für diese Zwecke abgebaut. Obwohl im Römersteinbruch auch heute noch Baumaterial gewonnen wird, dient der größte Teil seit Jahren als Freiluftbühne für Konzerte, Passionsspiele und Opernaufführungen.

UNSER KLIMA

Ein ganz besonderes Mikroklima
als Garant für große Weine


Das Klima im Burgenland ist generell ein kontinentales Klima. Das heißt, es gibt kalte aber eher trockene Winter und heiße Sommer.

Für die Trauben- und Weinqualität ganz entscheidend ist aber das Mikroklima in den Weingärten. Und hier hat Rust ein ganz besonderes zu bieten. Der Neusiedlersee mit seiner großen Oberfläche und der geringen Wassertiefe ist ein ganz besonderer Wärmespeicher und Klimaregulator.

In den heißen Sommermonaten erhitzt sich das Wasser des Sees rasch auf über 25° Celsius. Diese gespeicherte Energie gibt der See im Herbst wieder ab und macht damit das Klima bis in den Oktober hinein milder.

Zusätzlich liefert der See aber auch die notwendige höhere Luftfeuchtigkeit für das Gedeihen der Edelfäule, des Pilzes Botrytis cinerea. Erst wenn im Wechselspiel von kühleren Nächten und warmen Tagen gegen Ende September und im Oktober leichte Morgennebel entstehen, werden die reifen Trauben von der Botrytis befallen.

Ganz wichtig und entscheidend ist für das besondere Mikroklima auch das „Ruster Hügelland“. Auf diesem Hügelzug rund um Rust stehen die Weingärten auf sanften Hängen. Die geografische Ausrichtung von Süd bis Ost ist ideal für die Trauben. Der wichtigste Faktor ist aber, dass das Hügelland rund um Rust einen großen Kessel, gleich einem Amphietheater bildet. Dies bewirkt eine sehr geschützte Lage der Weingärten vor Unwettern wie Hagel und Sturm und eben eine ganz besondere Sonneneinstrahlung.