Die Jahrgänge im Überblick

Hier finden Sie Informationen über
den Witterungsverlauf und die
Eigenheiten der letzten Jahrgänge.

2021

EINFACH
EXCELLENT

Das Jahr begann insgesamt zu mild. Es gab im Winter und Frühling einige sehr rasche und deutliche Temperatursprünge.

Und es regnete nie! Den ganzen März gab es keinen Niederschlag.

Der Austrieb erfolgte, vor allem im Vergleich mit den letzten Jahren, spät – ab dem 22. April. Der kalte Mai hielt die Vegetation dann noch zusätzlich zurück, so dass auch die Blüte später als in den letzten Jahren begann. Diese war aber sehr schön und rasch abgeschlossen.
Der Sommer war sehr warm, aber nicht zu heiß. Sehr positiv für uns Menschen aber auch die Pflanzen waren die tieferen Temperaturen in der Nacht; zumeist unter 20°C. Uns Menschen half es, besser zu schlafen, die Trauben bekamen dadurch mehr Frucht und Frische und die Säure in den Beeren blieb hoch. Wegen des sehr geringen Niederschlages in den Sommermonaten waren die Trauben zudem sehr gesund, geradezu perfekt schön.
Geradezu perfekt ist eben auch das Fazit für den ganzen Jahrgang und seine Weine. Diese präsentieren sich mit viel Frische, Frucht und Tiefgang. Die Roten haben sehr kräftige, reife Tannine sowie Spannung und Frucht.

2020

KLEIN UND
SEHR FEIN

Der Winter 2019 auf 2020 ist ein ganz trockener. Jänner und Februar sind warm und mild, aber auch sehr windig, zuweilen auch stürmisch.

Das trocknet die Böden zusätzlich aus. Frost um den 23. Und 24. März wirft die Vegetation ein wenig zurück. Schäden gibt es keine, da die Reben noch nicht ausgetrieben haben. Die Blüte beginnt um den 22. Mai. Sie dauert wegen dem regnerischen, jetzt kühlen Wetter knapp 3 Wochen. Die Beeren einer Traube sind daher oft sehr unterschiedlich reif.
Der Sommer ist warm und trocken. Der See hat am Ende so wenig Wasser wie seit 1965 nicht mehr (was 2022 noch schlimmer sein wird!). Die Ernte ist sehr gering von der Menge, aber sehr fein hinsichtlich der Qualität. Die Weine überzeugen mit viel Frucht und Frische.

2019

EINFACH NUR
GROSS

Der Winter 2018 auf 2019 brachte überraschend viel Schnee.

Leider blieb dieser nur kurz liegen. Aber Schnee bringt immer eine gute Winterfeuchte. Diese ist sehr wichtig, da es in den letzten Jahren in Summe immer weniger regnet.
Der März ist dann sehr warm, die Reben treiben ähnlich wie 2017 schon Anfang April aus. Die Eismänner im Mai machen ihrem Namen dann alle Ehre: es ist kalt und regnerisch. Die Vegetation schreitet in daher kaum voran. Deswegen ist die Blüte dann auch nicht sehr früh, sondern mit Anfang Juni normal. Während der Blüte ist es sommerlich warm, weshalb diese sehr rasch abgeschlossen ist. Der weitere Vegetationsverlauf ist sehr sommerlich und trocken. Die Ernte beginnt mit Anfang September. Die Menge ist eher klein, die Qualität aber hervorragend. 2019 reiht sich perfekt in die Riege der groß(artig)en 9er Jahre ein.

2018

FRÜH, FRÜHER
AM FRÜHESTEN

Der Winter von 2017 auf 2018 verläuft zunächst sehr trocken und mild.

Erst im Februar wird es kalt und am 1. März ist es mit minus 15°C richtig frostig. Ende Februar bis zum 5. März ist der See auch zugefroren und einige wenige Tage kann man Eislaufen – das war im März noch nie möglich!
Dann schaltet das Wetter wieder um auf Sommer. Der Rest des Jahres ist warm, wenn auch, Gott sei Dank, nie (auch nicht im Juli und August) extrem heiss. Der Austrieb der Reben beginnt Mitte April, also normal. Aber dann schreitet die weitere Entwicklung sehr rasch voran und Mitte Mai (!) blühen die Rebstöcke bereits! So früh war das noch nie! Aufgrund des immer feinen Wetters gibt es auch keine weitere Verzögerung des Reifeverlaufes und somit beginnt die Weinlese rekordverdächtig früh – am 20 August!

Die Trauben sind voll reif, sehr gesund und wie gezeichnet schön. Die Menge ist auch sehr gut. Die Weine sind vollmundig, sehr saftig und elegant.

2017

EIN GROSSER
JAHRGANG

Der Winter 2016/2017 hatte ein absolutes Highlight: 5 Wochen wunderschönes Eis am Neusiedler See!

Am Morgen des 10. Jänner bangten wir um unsere Reben. Das Thermometer fiel auf minus 17°C. Zum Glück gab es keine Frostschäden zu beklagen.
Auf diesen „echten“ Winter folgte der bisher wärmste März. Der Austrieb der Reben begann noch früher als 2016, genau am 2. April! Und später im selben Monat hieß es wieder zittern um die Reben: der 19. April war eisig kalt. Zum Glück viel auch Schnee, der die jungen, grünen Triebe vor dem Erfrieren schützte. Aber am 21. April fror es wieder. Diesmal waren wir vorbereitet und haben in den Weingärten Strohballen abgebrannt. Die Wärme und vor allem der Rauch schützten die Reben vor dem Frost.
Auf diese Kälte folgte dann bald Hitze. Juni und Juli waren heiß und relativ trocken. Die Reben wuchsen trotzdem sehr gut und die Reife schritt rasch voran. Die Ernte begann am 31. August mit den Pinot Noir am Gertberg. Die Weine sind großartig, tiefgründig, würzig und von großer Länge am Gaumen.

2016

MEHR ALS NUR
KALTE FÜSSE

Das Jahr 2016 begann recht eigentlich sehr normal. Aber das sollte sich rasch gänzlich ändern.

Der März war relativ warm, was einen sehr (zu) frühen Austrieb ab dem 7. April zur Folge hatte. Die Reben wuchsen gut und rasch – bis Ende April. In ganz Europa gab es in der letzten Aprilwoche 3 extreme Frostnächte. Die erste vom 25. Auf den 26. Hat unsere Weingärten noch verschont. Aber 2 bzw. 3 Nächte später hat es auch unsere Weingärten erwischt. Ca. 70% der grünen Triebe waren erfroren. Betroffen waren alle flachen Lagen bzw. Teile von Weingärten. Wo die Hangneigung ein wenig größer war, blieben die jungen Triebe vom Frost verschont. Aber in manchen Anlagen war kein einziger grüner Trieb mehr zu finden.
Die geringe Erntemenge wurde von einem Hagelunwetter Anfang Juli in den Rieden Umriss und Gertberg noch einmal dezimiert! Da die Trauben noch grün und nicht saftig waren, trockneten die Hagelbeeren rasch ein und fielen ab.
Der weitere Wetterverlauf war aber sehr gut und brachte neben milden bis warmen Temperaturen auch ausreichend Regen. Deshalb wuchsen die Reben rasch wieder nach. Aber nicht alle Sorten setzten wieder Trauben an; vor allem der Blaufränkisch blieb dort, wo es gefroren hatte, ohne Ertrag.
Die Ernte begann am 7. September und somit nicht so spät, wie nach dem Frost gedacht. Die Erntemengen waren klein, die Qualität aber ausgezeichnet! Weine mit viel Frucht, Eleganz und kräftigen Tanninen, die ein langes Leben haben werden, zeichnen den 2016er Jahrgang aus.

2015

GROSSER
JAHRGANG

Ein echter „Jahrhundert Jahrgang“!

So „perfekt“ wie der Regenbogen im Bild war auch das Weinjahr 2015.

Die starken Niederschläge im Herbst und auch Winter 2014 waren der erste ganz wichtige Grundstein für einen außergewöhnlichen Jahrgang 2015. Auch in der größten Sommerhitze hatten unsere Reben immer genug Wasser, ja sogar die Begrünung hatte zu keiner Zeit zu leiden. Der hervorragenden Wasserspeicherfähigkeit unserer Böden sei Dank!

2015 war insgesamt ein früher Jahrgang, wenn auch nicht ganz so extrem wie 2011 und 2012. Das Wetter war durchwegs fast perfekt. Zwei große, jeweils 10 bis 14 Tage dauernde Hitzeperioden haben das Jahr mit geprägt und für eine sehr frühe Reife der Trauben gesorgt. Die erste Hitzewelle war schon im Juni, um die Rebblüte, die zweite dann im Juli. Im August deutete sich noch eine dritte an, es wurde aber nicht mehr so extrem heiß. Wie schon gesagt haben die Reben das alles sehr gut und ohne Stress überstanden. Einzig einige alte Blätter (im unteren Traubenbereich) wurden früh gelb.

Die Ernte startete gleich Anfang September, die Trauben waren super gesund und auch schon sehr reif. Das Wetter war bis zum 13. Oktober stabil, sprich wunderschön. Wegen der hohen Tagestemperaturen auch im September haben wir oft nur vormittags geerntet. Die Weinlese von Weiß trocken und Rot war bis zum ersten großen Regen (13. bis 15. Oktober) abgeschlossen. Aufgrund des Regens waren alle noch am Stock verbliebenen Trauben innerhalb weniger Tage zu 100% mit Edelfäule überzogen. Wir mussten nur noch ein wenig auf Wind warten und konnten dann teils große Mengen (leider nur wenig Spät- und Auslese, viel Beerenauslese und Ruster Ausbruch) toller Süßweine ernten!

Ein großes Jahr ist im Keller!
Und in den Flaschen!

2014

SCHLIMMER GEHT´S NIMMER?

2014 zeigte sich über das Jahr hinweg relativ unauffällig.

Rebwachstum, Entwicklung, etc. – alles war „normal“, ohne irgendein gröberes Problem.

Dann aber kam der 30 Juli. Der erste Tag der „Ruster Goldenen Weinwoche“ fiel dann so richtig ins Wasser!!! In Rust hat es vergleichsweise geringe 85 Liter geregnet, in allen anderen Orten rund um den See deutlich mehr! Negativer Spitzenreiter war Podersdorf mit über 120 Liter an einem Tag! Im Gespräch mit Kollegen mitten im Regen haben wir noch gemeint: „gut ist der viele Regen nicht, aber wenn es nur heute regnet, dann ist es noch o.k.“

Leider kam es dann aber anders. Jede Woche im August gab es Regen, ca. 30 bis 40 Liter und auch Anfang September wollte es nicht aufhören. Zudem war es relativ warm, insgesamt fast tropisches Wetter. Die Reife der Trauben ging etwas verzögert, aber doch weiter und Anfang September konnten dann schon die ersten Trauben geerntet werden – in den ersten Tagen waren die Trauben trotz des vielen Regens auch noch gesund und schön.

Leider kam dann vom 11. bis 14 September erneut viel Regen und ab dem 15. September konnte man nur mehr „retten, was noch zu retten ist“. Die Trauben begannen rasch und rascher zu faulen und die Ernte bzw. händische Selektion wurde zusehends aufwendiger! Die Erntemenge in gleichem Maße auch immer geringer. Das Wetter hat auch die rasche Vermehrung und somit ein erstmaliges, massives Auftreten der sogenannten „Kirsch-Essig-Fliege“ begünstigt. Insgesamt hatten wir 70% weniger Ernte als in einem normalen Jahr!

Abschließend muss aber gesagt werden, dass die Weine viel besser sind, als ihr Ruf! Das feuchte Wetter hat dem Jahrgang 2014 ein sehr negatives Image eingebracht. Das ist so nicht richtig. Die Weißweine sind frisch und fruchtig und einfach herrlich zu trinken, die wenigen Süßweine ganz toll und auch die Rotweine bestechen mit Frucht und ganz viel Eleganz!

2013

JAHR DER
EXTREME

2013 begann für uns Winzer ganz nach Wunsch nämlich mit viel, viel Niederschlag im Winter.

Die Böden wurden endlich wieder so richtig mit Wasser aufgefüllt. Aber die erste Kehrseite zeigte sich schon bald: der Winter wollte nicht und nicht zu Ende gehen.

Der Austrieb erfolgte durch den sehr langen und kalten Winter sehr spät und begann am 20. April (interessanterweise in ganz Österreich zum selben Zeitpunkt, also nicht bei uns früher als in den anderen Gebieten wie in anderen Jahren üblich) Im Vergleich zu 2012 fast 1 Monat später! Der Wuchs der Reben war nun kaum zu bremsen, das Wachstum war äußerst üppig und rasch. Triebzuwächse von bis zu 15 cm (!) pro Tag waren zu beobachten.

Mitte Mai kletterten die Temperaturen dann schon auf sommerliche Werte über 30°. Als nun alle mit einer sehr frühen Blüte gerechnet haben, kam es zu einem gewaltigen Temperatursturz und Starkregen. Bei uns hat es ja nur ganz wenig geregnet (ca. 35 mm) aber im restlichen Österreich herrschte vielerorts „Land unter“. Die Menschen hatten nach 2002 das nächste „Jahrhunderthochwasser“ zu überstehen.

Die sehr kühlen Temperaturen in diesen beiden Wochen haben die Blüte hinten angehalten. Erst mit dem Ansteigen der (Tages)Temperaturen ab dem 01. Juni begann dann die Blüte. Leider war es in den folgenden Nächten noch sehr frisch und alle früh blühenden Sorten sind doch erheblich verrieselt.

Das weitere Wetter ist rasch erklärt – sehr trocken und extrem heiß. Bis zum 16. August kam kein Tropfen Regen mehr vom Himmel. Dafür kletterten die Temperaturen auf Rekordwerte von bis zu 39° (!). Weniger als 30° gab es praktisch nie.

Endlich hat es dann mit dezenten Regenfällen (ca. 30 mm) am 16. August auch abgekühlt. Der weitere Wetterverlauf war schön und warm aber nicht mehr extrem heiß. Regen gab es auch noch ein wenig mehr, aber nicht zu viel.

Die Lese der trockenen Weiß- und Rotweine konnte am 21. Oktober abgeschlossen werden. Es kündigen sich sehr schöne Weine an. Sie zeigen viel frische Frucht, Eleganz und Tiefe.

In der Woche ab dem 21. Oktober war es dann sehr nebelig und feucht – Botrytis begann sich in den Weingärten auszubreiten. Die Schrumpfung und Konzentration dauerte aber lange. Neuburger, ein Teil vom Gelben Muskateller und Chardonnay konnten Mitte November als Beerenauslese bzw. Ruster Ausbruch geerntet werden. Vom 2. bis 6. Dezember wurden dann die restlichen Trauben als teils sehr hoch konzentrierte Ruster Ausbruch Weine eingebracht werden.

Ende gut, alles gut!
Weine super, Winzer glücklich!

2012

WUNDER-
SCHÖN

Der Jahrgang 2012 hat wirklich tolle Weine hervorgebracht.

Begonnen hat 2012 so wie 2011 geendet hat, trocken und ohne jeglichen Niederschlag. Der Winter war auch relativ mild. Der Austrieb begann sehr früh (28.03.) und die Reben wuchsen langsam aber stetig. Es folgte eine sehr frühe Blüte (Beginn 22.05.). Leider sind einige Sorten, vor allem Blaufränkisch, stark verrieselt.

Dem sehr schönen und wie der Winter trockenen Frühling folgte ein schöner Juli. Und Gott sei Dank kam unbemerkt, weil meistens in der Nacht, eine riesen Regenmenge vom Himmel. Ganze 256 Liter pro m2 hat es nur im Juli geregnet! Trotzdem war der Juli, wie schon gesagt, schön und warm. Auch auf die Gesundheit der Reben (Thema Pilzkrankheiten) hatte dieses Wetter keinen negativen Einfluss.

Der August brachte nur mehr sehr wenig Regen. Auch ging es mit den Temperaturen noch ein wenig hinauf. Es folgte ein super langer, trockener, sonniger und somit „goldener“ Herbst.

Die Lese begann früh und war relativ rasch (06.10.) abgeschlossen. Außer was die Süßweine betrifft. Der September war wieder viel zu trocken, um eine Infektion mit Edelfäule zu bringen. Daher hieß es mit einigen Flächen warten, warten, warten und schießen, schießen, schießen. Denn die Stare waren extrem lange (weil warm) äußerst aggressiv.

Schließlich kam die Botrytis ab Mitte Oktober und Anfang Dezember waren die Beeren dann endlich stark genug geschrumpft, um Ruster Ausbruch zu sein. Die Lese konnte somit vom 10. bis 12. Dezember abgeschlossen werden.

Die Weißweine des Jahrgangs sind wunderschöne, fruchtintensive und hoch elegante Sortenvertreter.
Die Rotweine sind allesamt groß und stehen auf einer Stufe mit dem 2011er. Tiefe Farbe, intensive Frucht, viel Körper und Finesse sind ihre maßgeblichen Attribute.
Die Süßweine zeigen eine wunderschöne Frucht und tolle Balance.

2011

EINFACH
GROSSARTIG

Der Winter 2010/11 war insgesamt relativ trocken und schneearm, aber an sonnigem Wetter nicht zu überbieten.

„So ein super Wetter wie in diesem Winter werden wir wohl nie wieder haben“ meinte dazu auch die Chefin einer großen Skihütte im Zillertal.

Aufgrund des tollen Wetters lagen die Temperaturen schon früh im Jahr recht hoch. Der Austrieb der Reben begann somit auch schon sehr zeitig. Die Reben wuchsen rasch. Bis am Morgen des 06. Mai Strahlfröste in allen tieferen Lagen, wo die Luft nicht restlos abfließen kann teils kräftige Frostschäden verursachte. Bei uns erwischte es eine Junganlage und wegen der niedrigen Erziehung (wenige Zentimeter mehr Stammhöhe hätten unsere Reben vor dem Frost bewahrt!) auch einige andere Weingärten – in Summe etwa 3 Hektar!

Dieser Spätfrost war aber nur eine ganz kurze Unterbrechung des generell sehr schönen, warmen und trockenen Wetters. Die Blüte war früh und verlief rasch und problemlos. Die Pilzkrankheiten, dieses Jahr vor allem der „Echte Mehltau“ (Oidium) lauerten, wir konnten die Reben aber ganz gesund erhalten. Im Juli bekam das tolle Wetter dann einen Dämpfer. Der eigentliche Sommer war eher kühl und auch relativ niederschlagsreich. Der August brachte aber den Sommer zurück und dieser sollte bis in den Oktober hinein anhalten.

Die Weinlese begann bei uns am 07. September und war für die trockenen Weiß- und Rotweine am 06. Oktober abgeschlossen. In der gesamten Zeit war es unglaublich sonnig, vor allem am Nachmittag, richtig warm bis heiß und so wurde oft auch nur Vormittags geerntet. Bis zum 06. Oktober sah man auch immer noch einige Personen im See schwimmen (!) und abends auf der Terrasse zu sitzen war einfach traumhaft. Eben wie im Sommer. Die Weiß- und Rotweine 2011 versprechen, ganz groß zu werden!

Für die Süßweine müssen wir das Urteil erst abwarten. Ab dem 07. Oktober wurde es deutlich kälter, hie und da morgens auch schon einmal leicht frostig. Aber Botrytis (Edelfäule) ist etwas ganz rares bzw. noch nicht vorhanden. Erst seit dem 24. Oktober ist die Luft nun feuchter und es gibt vermehrt auch teils dichteren (Morgen)Nebel – eben typisches Herbstwetter. Wir haben noch knapp 5 Hektar zu ernten und hoffen das Beste.

2010

SEHR KLEIN UND
SEHR FEIN

Der Beginn des Weinjahres, gleichzusetzen mit dem Austrieb der Reben, begann 2010 nicht allzu früh.

Der Frühling war wie das restliche Jahr auch geprägt von grundsätzlich schönem Wetter, das aber durch wöchentlich auftretende Regenfälle getrübt wurde. Die Blüte verlief leider nicht perfekt. Sie zog sich über mehrere Wochen hin und durch das eher kühle und feuchte Wetter kam es zu einigen Verrieselungsschäden. Somit war schon zu diesem Zeitpunkt des Jahres klar, dass die Erntemenge 2010 deutlich unter dem Durchschnitt liegen werde.

Der Sommer verlief wie auch das Frühjahr nicht schlecht und auch einigermaßen warm, wenn auch nicht sommerlich heiß. Aber jede Woche hatte auch einen oder mehrere Regenfälle zu bieten. Die Trauben trotzdem gesund zu erhalten war nicht leicht, gelang uns aber sehr gut. Allerdings nicht ganz bis zur Lese, sondern nur bis zum Wochenende des 13. und 14. August. Kräftiger Regen an diesen Tagen bescherte uns dann letztlich doch Pilzkrankheiten. Ab Mitte September breitete sich auch die Botrytis immer stärker in den Weingärten aus. Das Wetter hatte sich Anfang September zum Glück umgestellt und durch den nun ungetrübten Sonnenschein reiften die Trauben rasch.

Die Ernte war sehr aufwendig, es musste sehr genau sortiert werden, um nur gesundes Material in den Keller zu bringen. Daher dauerte die Weinlese verhältnismäßig lange, brachte aber auch sehr feine Weine mit viel Frucht und betonterer Säure als üblich. Dadurch präsentieren sich die Weine sehr lebendig und von großer Frische. Ganz toll gelangen die Süßweine – allerdings in nur fast homöopathischen Mengen. Insgesamt war die Erntemenge bei uns im Betrieb um 60% kleiner, als in einem normalen Jahr!

Wenn 2010 auch nicht der nächste Jahrhundertjahrgang ist, so gibt es doch einige (Wein)Perlen in den Kellern und Flaschen zu entdecken!

2009

SUPER
ROTWEINE

Der Jahrgang 2009 beginnt mit einem enorm langen, niederschlagsreichen und strengem Winter.

Der Neusiedler See füllt sich so richtig und die Wasserfläche reicht teilweise über den Schilfgürtel hinweg. Erst mit dem 1. April ändert sich das Wetter. Mit Temperaturen von knapp 20° Celsius am Nachmittag ist plötzlich der Frühling da. Die Reben treiben nun sehr rasch an und wachsen rasant dahin. Die Blüte beginnt früh, um den 20. Mai. Vom 25. Bis 27. Mai kühlt es aber schon wieder ab und die späteren Sorten verrieseln teils deutlich. Der Druck von Pilzkrankheiten ist nun besonders hoch. Durch einen gezielten und rechtzeitigen Pflanzenschutz bleiben unsere Reben aber sehr gesund – im Gegenteil zu vielen anderen. Das Wetter im Juni, Juli und Anfang August ist generell sehr wechselhaft, meist relativ mild aber nicht wirklich warm und hat einiges an Niederschlägen zu bieten. Nur die erste Juliwoche stellt mit hohen Temperaturen und trockenem Wetter eine Ausnahme dar. Ab Mitte August ändert sich das Wetter dann aber auch wieder und es stellt sich bis weit in den Oktober hinein ein stabiles, schönes Hochdruckwetter ein. Die Temperaturen gehen in die Höhe und die Trauben reifen rasch. Die Ernte beginnt am 02. September und dauert mit Abschluss der Rotweine bis 14. Oktober. Gerade rechtzeitig vor einer sehr kalten Periode.

Insgesamt ist die Qualität der trockenen Weine sehr gut bis großartig. Die Weißen sind füllig und sehr duftig. Die Rotweine präsentieren sich ganz großartig mit enormer Fülle, Frucht und reifen Tannin und langem Nachhall.

Das weitere Wetter ist kühl bis kalt und leichter Regen maximal alle 4 Tage. Wir haben noch ca. 4 Hektar für Süßweine hängen, aber die Edelfäule entwickelt sich nur schleppend. Und auch die Schrumpfung geht wegen der immer wieder kehrenden Feuchtigkeit nur langsam voran. Eine erste Beerenauslese wird dann am 21.10. geerntet. Eine Woche später folgen Traminer Auslese und Beerenauslese und eine Spätlese vom Weiß Burgunder. Dann ist aber wieder einen Monat lang Pause. Ab dem 25.11. ist es dann aber immer trockener und auch wieder windig, so dass die Süßweinernte zwischen dem 28.11. und dem 03. Dezember abgeschlossen werden kann.

Besonders stolz sind wir auf den einzigen Ruster Ausbruch aus dem Jahr 2009 von der Sorte Gelber Muskateller. Es ist dies der erste Ausbruch aus dieser in unserem Betrieb neuen Sorte (seit 2006 angebaut).

2009 wurde auch unsere Emilie, das 3. Kind von Kati & Kurt, geboren. Sie kam am 10. Juli zur Welt. Wir wollten für Sie, wie auch für Ihre beiden großen Geschwister schon, einen besonderen Jahrgangswein ernten. Und mit dem Ruster Ausbruch Gelber Muskateller ist uns genau das gelungen! Daher trägt diese Wein auf dem Etikett die Zusatzbezeichnung „Emilia“.

2008

DAS ERSTE JAHR
DER BIO-DYNAMIE

2008 stellte bei uns im Betrieb einen teilweisen Neuanfang dar.

Haben wir doch den ganzen Betrieb, immerhin 29 Hektar Rebfläche, auf bio-dynamische Bewirtschaftung umgestellt.

Chemisch-systemische Spritzmittel sind seither tabu, statt dessen wird der Boden mit der Einbringung von Kompost verbessert und die Vitalität von Boden und Reben mittels Spritzungen von Tees (Brennnessel, Kamille und Ackerschachtelhalm) und den bio-dynamischen Präparaten 500 und 501 gefördert. Auch die händische Arbeit im Weingarten wurde adaptiert, die Traubenzone durch gezielt Entblätterung frühzeitig aufgelockert.

Die intensive Arbeit hat sich besonders im Jahr 2008 echt bezahlt gemacht. Denn die Witterung war ganz und gar nicht förderlich für gesunde Trauben. Mit der Blüte der Reben, eine der empfindlichsten Zeiten für die Infektion mit Pilzkrankheiten wurde es feucht. Fast tägliche Regenfälle machten einen Schutz der Pflanzen mit z.B. Fenchelöl fast unmöglich bzw. den exakten und wirksamen Anwendungszeitpunkt extrem schwierig. Alles ganz gesund zu erhalten ist leider auch nicht gelungen. Besonders beim Merlot kam es zu einem stärkerem Befall von Peronospora und einem dadurch bedingten Ernteausfall von ca. 50%.

Generell war 2008 ein etwas kühlerer Jahrgang mit eben vergleichsweise hohen Niederschlägen. Doch ein wunderschöner Herbst brachte genug Konzentration und Reife. Eine genaue händische Selektion der Trauben war unbedingt notwendig und auch recht zeitaufwendig. Aber die Resultate können sich sehen und herzeigen lassen.

Die gesamte Palette der „Ruster Trilogie“ – weiß trocken, rot und edelsüß – gelang sehr gut und fein. Die Weißweine bestechen durch Frucht und sehr schöne Säurebalance, die Rotweine gerieten sehr farbintensiv mit großer Fruchttiefe und sehr guter, tiefer Tannin Struktur. Die Süßweine sind wie die trockenen Weißweine von intensiver Frische, Frucht und wunderschöner Süße-Säure-Balance geprägt.

2007

JAHRGANG
2007

Der Winter war einer der wärmsten und schneeärmsten der Geschichte.

Einzig im März sorgten größere Mengen an Neuschnee im Gebirge für den lang ersehnten Pistenspass.

Aber kaum waren die Schneefälle und damit die letzten kalten Tage vorüber ging der milde Winter von den Temperaturen her gesehen gleich in den Sommer über. Tagsüber 20 und mehr Grad im April und dazu wochenlang strahlender Sonnenschein sind schon sehr außergewöhnlich.

Das warme Wetter brachte auch einen frühen Austrieb und eine frühe Blüte. Juni und Juli zeigen eine fast ungeahnte Wärme (bis 35° Celsius), strahlenden Sonnenschein und somit große Trockenheit. Zum Glück sind unsere Reben tief verwurzelt und konnten so sehr gut mit diesen widrigen Umständen fertig werden.

Der August war dann fast unüblich kühl und auch ein wenig regnerisch. Die Reben konnten sich wieder erholen und die Frische in den Weinen ist sicher auch ein Ergebnis dieser kühlen Periode. Das letzte Drittel des Monats, das für die Reife der Trauben sehr entscheidend ist, war dann wieder warm und sonnig.

Die Lese begann sehr früh, bei uns am 25. August (!) mit der Sorte Pinot Noir. Eine Regenperiode von 05. bis 08. September mit gut 80 mm Niederschlag hat die Botrytis stark begünstigt. Die Ernte der roten Sorten wurde am 21. September abgeschlossen. Ab dem 24. September bis zum 10. Oktober erfolgte dann die Ernte der insgesamt schon sehr hochgradigen und tollen Süßweine. (nur zum Vergleich: in den 1970er und 1980er Jahren wurde meist um den 10.10. mit der Ernte begonnen! – allerdings war es damals auch Ziel fast ausschließlich edelsüße Weine zu ernten)

2006

WUNDERBARER
EXTREMJAHRGANG

2006 kann als Jahr der extremen Witterungen und Witterungsänderungen in die Analen aufgenommen werden

Der Winter war sehr lang und schneereich. Kaum war er aber endlich zu Ende, wurde es gleich mild und die Reben trieben aus und wuchsen extrem rasch. Es gab unglaublich viel Arbeit mit dem Einstricken der Triebe und dem Lockermachen der Laubwand.

Schon Ende Mai standen alle Signale auf Blüte, als plötzlich, sprichwörtlich über Nacht, eine einwöchige Kälteperiode begann. Temperaturen von plus 5° in der Früh – und das Anfang Juni! Die Reben wuchsen, blühten aber nicht. Als Folge gab es einige Verrieselungsschäden. In leichtem Ausmaß waren fast alle Sorten betroffen, sehr stark aber der Merlot. Unrühmlicher Höhepunkt bei der Ernte war ein Stock mit nur (!) 12 Beeren (nicht Trauben).

Nach Ende der Kälte wurde es dann endlich warm und zwar gleich wieder ins andere Extrem. Der restliche Juni und der gesamte Juli waren richtig sommerlich heiß, mit Temperaturen im Schnitt von über 30°! Und dann wumm: der nächste extreme Wechsel in den August hinein. Dieser war verregnet und so kühl wie schon lange nicht. Es gab unglaublich viel Arbeit in den Weingärten, Ausdünnen (grüne Ernte) und Entblätterung.

Und kaum war der September da, änderte sich das Wetter wieder sehr rasch und sehr markant. Der September war der wärmste und sonnenreichste seit Jahrzehnten. Die Reife der Trauben nahm sehr rasch zu und am 20. September begann bei uns die Lese. Das entspricht dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Das Wetter blieb weiterhin wunderbar. Bis zum Ende der Lese (24. Oktober) gab es nur einen Tag Regen und fast durchwegs warme bzw. angenehme Temperaturen von 15 bis 25 Grad tagsüber!

Es wurde ein richtiger „Ruster Trilogie Jahrgang“ mit großartigen trockenen Weißweinen, Rotweinen und edelsüßen Weinen. Unglaublich intensive Frucht, Frische und Dichte kennzeichnen den Jahrgang bei Weiß wie bei Rot. Auch haben wir selten eine so rasche und wunderschöne Botrytisentwicklung gesehen wie 2006. Die Süßweine werden wahre Granaten. Einziger Wehrmutstropfen ist die relativ geringe Ernte aufgrund der nicht 100% optimalen Blüte (siehe oben).

2005

EINE DER
KLEINSTEN ERNTEN

Nach einem langen und kalten Winter zeigten sich an den Rebstöcken nur recht wenige Trauben.

Durch die Anfang Juni einsetzende Schaftskälte verlief dann auch noch die Blüte nicht wie gewünscht. Starkes Verrieseln war die Folge.
Den weiteren Witterungsverlauf prägten südöstliche Strömungen, die von der Adria zwar warme Luft, aber auch viel Regen brachten.

Die Reife der Trauben war dennoch gut, sowohl was die Zucker- als auch die physiologische Reife betraf. Das Wetter während der Lese, die Ende September begann, war dann auch besser. Leider gab es gleich in der ersten Woche täglich dichten Morgennebel, der die Fäulnis der Trauben rasch voran schreiten lies. Besonders betroffen davon war die Sorte Zweigelt. Aber auch die anderen roten Sorten waren gefährdet, Botrytis zu bekommen und so musste sehr rasch geerntet werden. Die Rotweine zeigen viel Frucht und sehr schöne Eleganz.

Die trockenen Weißweine sind extrem fruchtig und lebendig; ein echtes Trinkvergnügen. So richtig profitiert vom Wetter haben aber die Süßweine. Die Botrytis kam relativ früh und auch sehr intensiv. Zudem ist die Edelfäule rasch geschrumpft. Es wurden 2 sehr hochgradige Auslesen und sonst nur Beerenauslesen und z.T. ganz hochgradige Ausbrüche geerntet. Bereits am 23. Oktober konnten wir den höchstgradigen Wein des Jahres „ausbrechen“: ein Chardonnay mit ca. 48° KMW!

2004

PERFEKT? –
JAHR DER TRILOGIE!

Das Weinjahr 2004 war für uns Ruster Winzer ein tolles.

Sowohl die trockenen Weißweine, als auch die Rotweine und die edelsüßen Weine gelangen zeigten hervorragende Qualität.

Zudem gab es von den Süßweinen auch eine wirklich gute und ausgiebige Erntemenge. Grund dafür war eine wunderschöne und auch sehr rasche Entwicklung der Edelfäule.
Der Winter 2003 auf 2004 dauerte lange, der Austrieb und die Blüte waren gut eine Woche verzögert. Und obwohl es keinen wirklich herausragenden Sommer (aus Sicht der Urlauber und Sonnenhungrigen) gab, entwickelten sich die Reben prächtig. Warum, das sei hier kurz erklärt:
Die sehr hohen Sommertemperaturen von über 25° Celsius sind für die Rebe nicht wirklich von Vorteil. Die Reben benötigen Sonne, Wasser und angenehme Temperaturen, um zu wachsen und mittels der Photosynthese Energie (auch den Zucker für die Süße der Trauben) zu erzeugen. Wenn nun die Temperaturen aber über 25° steigen, würde bei der Photosynthese zu viel Wasser verdunsten, die Rebe stellt jede Aktivität ein, und versucht nur, mit möglichst wenig Verdunstung über die heiße Periode zu kommen. Ein wenig Wasser muss verdunstet werden, damit die Pflanze einen „kühlen Kopf“ bewahren kann.

2004 stiegen die Temperaturen auch im Sommer fast nie über 25°. Wasser war vom Winter in tiefen Bodenschichten noch reichlich vorhanden und es kam in den richtigen Momenten auch immer gerade genug von oben nach.

Nach dem mäßigen Sommer kam dann aber der sprichwörtlich goldene Herbst mit viel Sonne und milden Temperaturen bis fast Ende Oktober. Die Reben und vor allem die Trauben hatten ideale Reifebedingungen. Die Lese begann am 24. September (normal) und dauerte bis Anfang November.

2003

SONNE UND
HITZE!

2003 war in vieler Hinsicht ein außergewöhnlicher Jahrgang.

Der Winter war relativ kurz und nicht sehr kalt. Die Winterfeuchtigkeit war aber, Gott sei Dank, reichlich.

Nur weil die Böden bis tief hinunter vom Winter gut angefeuchtet waren, konnten die Weingärten die extrem seltenen und nicht sehr ausgiebigen Niederschläge im Frühling und im Sommer heil überstehen. Im ganzen Jahr fielen nur 265 mm Regen (langjähriger Durchschnitt: 450 mm)!
Der Austrieb war früh, die Blüte schon etwa 1 bis 1,5 Wochen früher als üblich und durch das tadellos schöne Wetter den ganzen Sommer über bis Mitte Oktober war auch die Reife der Trauben sehr früh. Die Lese begann bei uns am 28. August, gut 4 Wochen früher als „normal“.

Die Reife der Trauben war ausgezeichnet, und der Gesundheitszustand einwandfrei. Die Lese ging rasch, dauerte aber trotzdem sehr lange, weil mit der Ernte der Süßweine sehr lange gewartet werden mußte.
Die Weißweine waren 2003 sehr vollmundig, ja fast üppig. Die Süßweinernte war sehr klein, da durch die Hitze die Beerenschalen sehr dick waren und es kaum zu einer Botrytisinfektion kam. Es wurden einige Spät- und Auslesen, aber nur eine ganz kleine Menge an Ausbruch geerntet.

Ideal war das extrem trockene und heiße Wetter natürlich für die Rotweine, mit der einzigen kleinen Einschränkung namens Pinot Noir. Die Pinot waren generell fast zu üppig und manchmal marmeladig in der Frucht. Aber für alle anderen roten Sorten war es ein Traum von Reife, Fülle und Farbe.

2002

EIN WUNDERBARER
JAHRGANG

2002 ist als Jahr der Jahrhunderthochwasser in die Geschichte eingegangen.

Aber Gott sei Dank wohnen wir auf einem wunderbar behütetem Fleck Erde. Während andere ganze Existenzen verloren, hatten wir nicht mal Regen.

Die Reife war 2002 sehr gut und früh, ca. 3 Wochen. Es war auch wieder ein Jahrgang der Ruster Trilogie:

Die trockenen Weiß- und Rotweine zeigen eine wunderschöne Fruchtausprägung, eine tolle Balance und Finesse und große Länge.

Auch die Botrytis entwickelte sich 2002 perfekt. Es war eine sehr saubere, schöne Edelfäule mit hoher Konzentration. Und so schmecken auch die Weine: sehr klar in der Frucht, wunderschön balanciert und sehr seidig.

2001

SUPER
SÜSSWEINE

2001 entwickelte sich nach einem milden, trockenen Winter sehr gut.

Frühling und Sommer waren durchwegs sehr warm und trocken. Es schaute nach einem wirklich tollen Jahrgang aus.

Dann kam aber ein richtig feuchter September. Einziges Glück war, dass es auch sehr kühl war. Das verhinderte, dass sich die Trauben zu stark mit Wasser vollsogen und massiv zu faulen begannen.

Die Lese begann dann Ende September. Es war viel Selektion notwendig. Die Weine brillieren durch ihre enorme Fruchttiefe. Es sind zudem sehr haltbare Weine, besonders auch die trockenen Weißen. Die Rotweine sind keine Jahrhundertweine, aber deutlich unterschätzt. Richtig brillant sind aber die Süßweine, die durch die sehr lebendige Säure perfekt balanciert sind.

2000

SUPER
ROTWEINE

Nach einem „normalen“ Winter treiben die Reben früh aus und wachsen sehr rasch.

Die Blüte ist die früheste, an die wir uns erinnern können.

Sie beginnt schon am 15. Mai. Auch die Kirschen sind 2000 mit Anfang Mai so früh wie noch nie reif und süß.

Juni, Juli und August sind bis auf wenig Regen sehr trocken und heiß. Ende August gibt es Rekord Temperaturen mit bis zu 40°! Daher reifen die Trauben auch sehr rasch und sehr früh. Die Lese beginnt schon am 05. September.

Die Weißweine zeigen sich sehr schön, fruchtig und gehaltvoll. Die Süßweine sind nur in kleiner Menge vorhanden, besonders was die hohen Prädikate Beerenauslese und Ruster Ausbruch betrifft. Es war für die Botrytis einfach zu trocken.

Die Rotweine sind richtige Bilderbuchweine mit tiefer Farbe, tollem Körper, viel Tannin und guter Substanz. Besonders profitiert haben die spätreifenden Sorten wie Blaufränkisch.

1999

WUNDERBAR –
JAHR DER TRILOGIE

Vom März weg gibt es feucht warmes Wetter, die Reben wachsen schnell.

Der Mai war sehr warm, wodurch die Blüte schon früh, Ende des Monats, beginnt.

Nach einem trockenen Juni und Juli folgt ein herbstlicher August, der die Trauben rasch reifen lässt. Der September ist wieder sehr sonnig und trocken, die Reife der Trauben wird rasch besser und am 22. beginnt die Ernte.

Durch das feucht warme Wetter gibt es 1999 auch viel Edelfäule. Es muss viel selektiert werden, aber die Qualität der Weine ist einfach wunderbar.

Die Weißweine, trocken wie süß, bestechen durch Frucht, Eleganz und eine wunderschöne mineralische Note. Die Rotweine gehören zu den besten überhaupt. Sie zeigen dunkle Farbe, wunderschöne intensive Frucht und reife Tannine. Außerdem bestechen die 1999 durch ihre Haltbarkeit.

1998

EIN WENIG
ZERFAHREN

War schon 1997 ein Superjahr, so hat sich 1998 noch viel besser entwickelt. Leider nur bis Anfang September.

Die Traubereife war zu diesem Zeitpunkt schon besser als 1997 und wir alle haben mit einem neuen Superjahr spekuliert. Aber an den beiden ersten Wochenenden im September hat es in Summe etwas über 200 mm Niederschlag gegeben. Ein wenig zu viel für die schon reifen Trauben.

Die Botrytis hatte begonnen, sich zu entwickeln. Wir haben noch schnell kleine Mengen an gesunden Weissweintrauben eingebracht und die Rotweine rasch geerntet.

Und dann, als wir eigentlich nur mehr auf eine gute Schrumpfung der edelfaulen Trauben gewartet haben, kam wieder eine relativ lange feuchte Periode mit Nebel und fast täglich feinem Regen. So dauerte bis in den November hinein, dass mit der Süßweinernte begonnen werden konnte.

Dann aber ging es „Schlag auf Schlag“. Die Schrumpfung der Trauben ging rasant vor sich und auch die Lese schritt rasche voran. Wir konnten eine große Menge sehr schöner Süßweine ernten.

Aber auch die Rot- und Weißweine waren 1998 sehr gelungen. Viel Frucht und schöne Balance kennzeichnen diesen Jahrgang.

1997

EIN AUSGEZEICHNETER
JAHRGANG

Wegen des langen, kalten Winters trieben die Reben in diesem Jahr erst spät an.

Das Frühjahr war feucht und turbulent. Im Mai dann endlich viel Sonne, der aber ein weiterer Schlechtwettereinbruch folgt. Die Blüte ist eher spät, um den 10. Juni, verläuft aber sehr gut. Nach einem feuchten Juli wird es schlagartig heiß und trocken bis in den Oktober hinein.

Dadurch kann mit der Lese lange zugewartet werden. Die Reife der Trauben ist sehr gut, einzelne Beeren schrumpfen durch die Trockenheit ein. Die Weine zeigen wunderschöne Frucht und Konzentration. Weiß- und Rotweine sind wunderbar, aber auch die Süßweine. Wegen der Trockenheit gibt es aber nur eine kleine Ausbruchernte.

Ruster Ausbruch gibt es von 4 verschiedenen Sorten, Ruländer, Welschriesling, Weiß Burgunder und Neuburger. Die letzten 3 Sorten haben sehr hohe Mostgewichte von 35° bis 39° und sind somit Essenzen. Die Weine werden, weil im 30. Ehejahr von Hans und Inge Feiler geerntet, nach deren 4 Kindern Brigitte, Sabine, Kurt und Klaus bezeichnet und mit speziellen Etiketten als Sonderedition in der Holzkiste verkauft.

1996

EIN SCHWIERIGER JAHRGANG –
ABER UNTERSCHÄTZT

Nach einem langen, schneereichen Winter wurde es im Mai sehr warm und die Reben wuchsen rasch.

Die Blüte beginnt normal, um den 05. Juni. Leider ist das Wetter ein wenig unbeständig, so dass einige Trauben verrieseln und die einzelnen Beeren in den Trauben über mehrere Tage hinweg blühen. Das macht dann später viel Selektion bei der Ernte notwendig.

Das Wetter ist den ganzen Sommer über nicht wirklich toll. Gedämpfte Temperaturen und ein feuchter August und September. Dadurch kommt es zu einem frühen Befall von Botrytis der Trauben. Zum Teil ist es aber (auf den spät verblühten Beeren) auch noch Graufäule und so ist eine sehr genaue Selektion der Trauben unumgänglich.

Die Erntemengen sind insgesamt sehr gering. Die Weißweine sind sehr fruchtgeprägt und haben eine schöne, relativ hohe Säure. Das macht vor allem die Süßweine sehr lebendig und fein. Sie zeigen erst nach einiger Flaschenreife ihr volles Potential.

Die Rotweine sind ebenfalls sehr fruchtbetont und mineralisch, aber auch etwas leichter und früher zu trinken als sonst.

1995

JAHRHUNDERT-
SÜSSWEINE

Das Jahr begann mit einem großen Verlust. Gustav Feiler stirbt am 3. März im 86. Lebensjahr.

Da Jahr 1995 beginnt kühl, der Austrieb und der Wuchs der Reben ist ein wenig verzögert. Auch die Blüte beginnt eher spät, um den 20 Juni. Der Sommer ist dann sehr heiß und die Trauben reifen rasch.

Sehr früh zeigen sich aber auch erste Spuren von Edelfäule an den Ende September Vollreifen Trauben. Es werden rasch die noch frischen Trauben bei den weißen Sorten für die trockenen Weine ausgelesen und dann gilt die volle Konzentration den Rotweinen. Auch hier muss schon sehr genau selektiert werden, um nur gesunde Trauben zu ernten. Die Reife der Trauben ist allerdings sehr gut.

Anfang Oktober gibt es in den Weinbergen dann eine Woche dichten Nebel. Die Trauben, die noch am Stock hängen werden zu 100% mit Edelfäule befallen. Ab dem 10. Oktober wird es wieder schön und windig und die größte Süßweinernte der Geschichte beginnt. Es werden in Summe 11.000 Liter Ausbruch geerntet! Die Weine sind von großartiger Qualität.
Eine kleine Anekdote noch:
Inge Feiler hat dann ab Mitte der Ausbruchernte täglich gefragt: „Sind wir denn nun endlich fertig mit der Lese?“ Darauf ich : „Nein, das wird schon noch eine Weile dauern!“ Und als sie dann gehört hat, wie groß die Erntemenge schon ist, hat sie nur immer gemeint: „Wann werden wir das je verkaufen…“ (es dauerte ganze 2 1/2 Jahre – nur!)

1994 bis 1934

Informationen zu den Jahrgängen 1994 bis 1934 entnehmen Sie bitte der folgenden Datei: